Montag, 14. September 2015

Too fat for fun

Nun.
Es hat begonnen. Am äussersten Winkel Windhoeks, fern von Häusern aus Stein und verlässlich fliessendem Strom (fern im Sinne der Windhoeker, also etwa 7 Minuten von demselbigen entfernt), habe ich mit der Arbeit begonnen.
Eine Horde absolut endsüsser kleiner Kinder, die mir am ersten Tag mehr Drückies und Küsse gegeben haben, als mir sowohl lieb als auch vom kalten und distanzierten Europa bekannt war (das höchste Gefühl der dortigen Kinder am ersten Tag ist meiner Erfahrung nach, dass sie einem ins Gesicht niessen). Wirklich wundervolle Kinder. Noch habe ich nicht wirklich viel gemacht ausser mit ihnen im Sand zu sitzen und zu spielen, Büchlein vorzulesen und langsam aber stetig ihren Akzent anzunehmen (da ist nun offiziell keine Hoffnung für irgendeine korrekte Sprache mehr in meinem Leben).
Die kleinen Hüpfer entschwinden Mittags, nachdem sie stillschweigend all ihr Essen aus den Tellern gewonnen haben.
Dann kommen die grösseren Kinder, die mir freudestrahlend allesamt ihre Namen erzählt haben und ich ihnen meinen, und in gegenseitigem, stillschweigendem Einverständnis haben wir diese ziemlich direkt wieder vergessen. Wir geben uns aber Mühe einander regelmässig wieder zu fragen.
Was die Mädchen nach den Hausaufgaben furchtbar gerne tun ist Gummitwist spielen. Auch ich hab die sechste Klasse damit verbracht, wie ein beknackter Floh über ein viel zu buntes Gummiseil zu gackeiern, nur dass ich damals noch nicht wie ein Walross schnaufend kaum zwei Runden weit gekommen bin. Da ist ein Spiel, in dem man zwei Gruppen formt und gegeneinander antritt. Freudenstrahlend habe ich mich gemeldet, die ungerade Zahl mit meiner Wenigkeit auszumerzen. Problematischerweise muss aber jeder mal da stehen, um den Gummitwist gespannt zu halten. Um die Sache zu erschweren wird nach einer Runde der Twist um ein statt zwei Beine gespannt. Das ist schwierig, wenn man elfjährige, süsse Elfenbeine hat. Nicht so sehr, wenn man über 20 jährige, Bergerprobte Stampfer hat. Es hat viel zu lange gedauert bis ich ihr hitziges diskutieren über etwas, dass „it iss tu fatt!“ enthielt, entschlüsselt habe.
Ich hab ihnen gesagt, ich würd das Abendessen auslassen und Gummitwist üben, nachdem wir haushoch (und Hüftbreit) verloren haben. Dummerweise wurde ich aber mit Fish und Chips gefüttert und mit irgendeinem Afrikaansen Dessert, alleinig aus Butter, Zucker, Alkohol und irgendwas anderem ungesunden abgefüllt.
I stay happy, I stay fatt!

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