Montag, 4. Januar 2016

Malaria and me

Es ist passiert! Ich habe wieder eine Geschichte.
Mir ist wohl bewusst, dass mein Schreiben und Walten dem absoluten Nullpunkt entgegen läuft und der geschätzte Leser denken mag die Schöggelerin hockt nur wieder irgendwo am Strand und tut nichts. Dem ist nicht so! Ich hock in der Wüste. Haha. Nein, aber ehrlich, ich war nur ausserordentlich demotiviert und schreibblockiert und viel zu beschäftigt, kleine Kinder rumzutragen und Sonnenbrände zu kriegen. Und Mückenstiche.

Eines schönen Tages, da ging es mir urplötzlich nicht sehr gut. Wirklich ziemlich ungut. Und eigentlich wollte ich ja nicht zum Doktor. Meine Afrikafamilie ist insgesamt wahrscheinlich etwa dreimal beim Arzt gewesen (alle sechs von ihnen zusammen) und das auch nur, weil sie ohne ihr linkes Ohr aufgewacht sind oder ihr Bein an einen Löwen verloren haben. Und dann mussten sie nachher in die Ecke stehen und sich schämen, weil sie etwas so verweichlichtes wie zum Arzt gehen getan haben. Aber da sie mich alle ganz lieb haben und wissen, dass ich eine europäpische Mimosenzwiebel bin, haben sie mich freundlicherweise zum Herrn Doktor geschickt. Der Herr Doktor hat dann zuerst mal jeglichen Test mit mir gemacht, den es gibt (von Schwangerschafts- bis Malariatest, aaalles. Wenn schwanger sein sich so anfühlt, werd ich mir Katzen kriegen). Dann hat er mir gefühlt 27 Medikamente gegen jegliches Symptom verschrieben und mich mit einem strahlenden Lächeln nach Haus geschickt. Die Empfangsdame ist mir dann auf die Strasse nachgerannt und hat mich zurück ins Doktorzimmer befördert, wo der gütige Herr mir freundschaftlich mitteilte, dass ich Malaria habe.
Tadaaa!
Malaria haben. Pfffft. Es grenzt an einer ganz guten Leistung, da in Namibia die Chancen, die Käferchen als Untermieter zu kiregen ziemlich gering bis hin zu fast unmöglich sind. Aber, ich darf euch mit Freuden mitteilen, die Schweiz in diesem Bereich als sozusagen-Pionier vertreten zu dürfen. Es ist vollbracht! Eine Mücke hätt mich fast platt gemacht.
Aber seid ruhig, ihr Herzen, ich muss nicht in einer Holzbox nach Europa zurück geschickt werden! Malaria ist, wenns denn früh erkannt wird, einfach mit furchtbar starker und teurer Medizin zu bekämpfen. Wie bei mir.

Durch unglückliche Umstände dachten wir dann am nächsten Tag ein bisschen, dass ich trotzdem sterben werd und sind zu einem anderen Doktor gefahren, der mir zuerst gesagt hat, dass Malaria nicht so schlimm sei. Ausser es ist "kompliziertes Malaria" (er hat das so genannt, ich kann nichts dafür), 'because then it goes into your brain, you go mad and die.' But me, I am alive!

Jedenfalls, dies ist meine Malariageschichte. Bin eigentlich ganz stolz darauf. Aber nur eigentlich. Eigentlich hatte ich ziemlich viel Angst und hab über meine Beerdigung nachgedacht. Die wär sehr schön geworden.

Nun denn, ich werde versuchen, des öfteren zu schreiben.
Vielleicht.


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